MEPHISTO

von THOMAS JONIGK
nach dem Roman von KLAUS MANN

URAUFFÜHRUNG

Theaterfassung & Regie: THOMAS JONIGK
Bühne & Kostüme: RIC SCHACHTEBECK
Musik/Sound: MATHIS NITSCHKE
Dramaturgie: THOMASPETER GOERGEN

Premiere: 24.01.2020 um 19:30 Uhr / Staatstheater Kassel/ Großes Haus / Friedrichsplatz 15 / 34117 Kassel / www.staatstheater-kassel.de

mit: Bernd Hölscher, Sandro Šutalo, Rahel Weiss, Stephan Schäfer, Alexandra Lukas, Artur Spannagel, Marius Bistritzky

Spieltermine und Karten: https://www.staatstheater-kassel.de/schauspiel/premieren-19-20/mephisto-urauffuehrung/

Die Faszination am Untergang den man sogar sehenden Auges leugnet. Die Erotik des Bösen, Sex-Appeal of Destruction. Babylon Berlin, das Pompeji zwischen den Weltkriegen. Russische Banden, deutsche Faschist* innen, internationale Karrierist*innen, Partypeople zwischen Moka Efti und Berghain, Verschwörungen, Parteigeschrei, die latente Erregung: es kann uns alles um die Ohren fliegen … Klaus Mann umriss in seinem Roman das zeitlose Tanzen auf dem Vulkan und den Sündenfall der Glamourösen. Ein Panorama seiner Zeitgenoss*innen, der Künstler*innen und Intellektuellen, Götterkinder der Goldenen Zwanziger, die vom Rausch auch nicht lassen wollten, als bereits Hakenkreuze über Babylon wehten. Vor allem aber ist der Text Porträt eines berühmten Schauspielers: Gustaf Gründgens. Der als Henrik Höfgen im Roman dem Leben auf der Bühne zu sehr verfällt um zu merken, dass im Parkett längst der Tod sitzt. Der seine größte Rolle so perfekt spielt, dass er auf sein Theaterspiegelbild hereinfällt: Mephisto. Goethes raffinierter Teufel, der im realen Leben als Affe der wahren Hölle endet. Der bloß geliebt werden will, aber ohne Verantwortung zu tragen. Und der am Ende ahnt, dass der Hype des einen mit dem Leid vieler bezahlt wird. »Ich bin doch nur ein Schauspieler«, ruft er aus, stellvertretend für uns alle, uns Wohlstandskinder, Narzisst*innen, Leichtgekränkte und Geliebtwerdenwoller*innen. Ja, nur ein Schauspieler. Solange Scheinwerfer glühen und Masken glänzen. Solange der Vorhang nicht fällt.