24
Sep 23
Leb wohl, Doppelgänger
Leb wohl, Doppelgänger, ich mache mich auf den Heimweg. Danke, Claus Guth, für das Vertrauen, das Du mir entgegengebracht hast. Danke, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch, für euer unglaubliches Talent und eure musikalische Schönheit, und erneut für euer Vertrauen. Danke an die Park Avenue Armory, die dieses Projekt durch ihr Vertrauen in Claus und Jonas ermöglicht hat.
Geht es am Ende nicht immer um Vertrauen?
Danke an Mark Grey, Michael Levine, Urs Schönebaum, Roland Harvath, Yvonne Gebauer, Sommer Ulrickson, Constance Hoffmann und Juana Restrepo und viele andere für die großartige Zusammenarbeit!
Aufführungsfotos von Monika Rittershaus.

17
Sep 23
Über Doppelgänger in der Süddeutschen Zeitung
Danke an Jutta Czeguhn für diesen schönen Artikel über unser „kleines“ Vorhaben hier in New York.
8
Aug 23
Doppelgänger @ Armory Hall, NYC
Schuberts “Schwanengesang” als Musiktheater
Uraufführung 22.9.2023, Park Avenue Armory, New York City
mit Jonas Kaufmann (Tenor) und Helmut Deutsch (Klavier)
Regie Claus Guth
Bühnenbild Michael Levine
Kostümbild Constance Hoffman
Lichtgestaltung Urs Schönebaum
Klangkomposition Mathis Nitschke
Tongestaltung Mark Grey
Videogestaltung rocafilm
Bewegungsregie Sommer Ulrickson
Dramaturgie Yvonne Gebauer
Franz Schuberts “Schwanengesang” ist eine Sammlung von Liedern, die 1828 – im Todesjahr des Komponisten – entstanden. Ausgangspunkt unserer Erzählung ist ein Militärhospital, in dem Männer zwischen Leben und Tod stehen, wie gefangen in einer Zeitschleife. Jonas Kaufmann, einer der Männer, erlebt während dieser stillstehenden Zeit eine emotionale Reise durch Momente des Glücks und der Enttäuschung. Anfangs findet er Trost in Erinnerungen an seine Geliebte und die Natur, doch in der zweiten Hälfte des Abends versinkt er immer mehr im Schmerz und Verlust, ausgedrückt in Liedern wie das vom „unglücksel’gen Atlas“. Er begegnet sich kurz vor seinem Tod selbst, in einem letzten Moment von Schock und Erkenntnis.
Mein Beitrag dazu sind auf Schuberts Musik basierende Klangkompositionen, die die Lieder miteinander verbinden und Möglichkeit zur szenischen Gestaltung bieten. Konzipiert und auf den Weg gebracht haben wir das Stück bereits für eine UA in 2020. Nun endlich kommt der Abend raus und ich bin zugegebenermaßen sehr aufgeregt!
16
Jun 23
Inside Mphil: Frühling
In 2019 bastelten Gunter Pretzel und ich eine raffinierte App, die virtuell auf einer Wiese hinter dem Münchner Gasteig die Münchner Philharmoniker zum klingen bringt. Als wären die Musiker dort aufgestellt, läuft man mit Smartphone und Kopfhörer zwischen die Musiker und geht in den Orchesterklang hinein. Man hört und erlebt das Orchester so, wie die Musiker selbst das Geschehen erleben und kann dabei aussuchen, wen man neben sich sitzen haben will: die Geigen, die Oboe, die Pauken oder was immer Sie gerade hören wollen.
4 Jahre später habe ich nun ein Update gebaut! Sie können jetzt das Erlebnis überall auf der Welt haben, egal wo Sie sich befinden! Sie brauchen nur eine Wiese unter freiem Himmel. Außerdem ist die App nun auch auf englisch gehalten.
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mphil.InsideMPhil01
iOS: https://apps.apple.com/de/app/inside-mphil-fr%C3%BChling/id1463187244
Zu hören ist eine Aufnahme des vierten Satzes der Frühlingssymphonie von Robert Schumann, aufgenommen mit den Münchner Philharmonikern im März 2019 unter der Leitung von Pablo Heras-Casado. Sehen Sie hier, mit welcher Begeisterung er die App ausprobiert hat:
23
Mai 23
1 qm angehaltene Zeit in der Süddeutschen Zeitung
Selten so schöne Zeilen über meine Arbeit gelesen:
„Was inmitten des Klosterbauhofs von außen ein bisschen an aufgehübschte Wahlkabinen erinnert, birgt in seinem jeweiligen Inneren einen „Quadratmeter angehaltene Zeit“. Der Künstler Mathis Nitschke hat in die glatten weißen Holzwände Lautsprecher eingebaut, die jenen, die den Weg in diese Kammern hinein gehen, nach ihrer Ankunft noch etwas Schweigen gönnen, bevor sie aus dem Nichts heraus ein Klang umfängt. Die Viertelnote eines Geräusches dehnt die Technik dabei auf ein Vielfaches an Dauer und ein Unfassbares an Klang aus.
Wir können hingehen in unserer Welt, wohin wir wollen: So, wie auf diesem engen, umarmenden Raum werden wir nirgendwo sonst hören und spüren, wie veränderlich die Wirkung von Geräuschen ist, wenn ihnen ihr Kontext entrissen wird. Das ist aufregend und aufwühlend, zumal man bei jedem Besuch neu und anders empfindet. Und sich die zweidimensionale Maßeinheit Quadratmeter recht fix in eine dritte Dimension Raum und eine vierte Dimension Zeit erweitert. Man verlässt den Ort des Geschehens mit dem Wunsch nach ganz eigenen, liebgewonnenen Geräuschen, die sich in Ewigkeit ausdehnen. Pfeifend schlendert man übers nächtliche Pflaster nach Hause und träumt dort von Arkadien.“
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/ebersberg-kunstverein-arkadien-festival-1.5874901
8
Mai 23
1 qm angehaltene Zeit. Bald in Ebersberg
bereits zum dritten Mal veranstaltet der Ebersberger Kunstverein (bei München) ab 19.Mai das ARKADIEN-Festival! Das Thema der dritten Ausgabe „Schöne Neue Welt“ ist ein Verweis auf Aldous Huxleys gleichnamigen Roman, der eine dystopische Zukunft entwirft, wie sie in den Augen mancher mehr und mehr Realität wird.
Ich bin mit meiner Auftragsarbeit „1 qm angehaltene Zeit“ vertreten: Geschlossene Kammern von 1 qm Grundfläche stehen mitten im Stadtraum und laden zum Hören ein. Extrem kurze Klänge werden maximal verlängert: aus den Sekundenbruchteilen eines Schusses wird eine 10-minütige Musik. Die Überraschung eines Fausthiebs verwandelt sich zur tröstenden Elegie. Aus dem Moment einer Explosion entsteht ein orchestraler Zustand Wagnerschen Ausmaßes.
29
Okt 22
„Wenn wir einander ausreichend gequält haben“ (Martin Crimp) am Schauspiel Köln
Über die gestrige Premiere schreibt Die deutsche Bühne: „Mit moderat eingesetzten Lichtstimmungen (Licht: Michael Gööck) und Soundteppichen (Mathis Nitschke) entstehen hier Bilder und Szenen, die an schön-beklemmende Atmosphären in Filmen von David Lynch erinnern. Während die Frau ins Hochzeitskleid gezwängt wird, erzählt sie von einem gewaltvollen Traum von Flucht und einem Gewaltakt gegen ein Tier. Thomas Jonigks überzeugende deutschsprachige Erstaufführungsinszenierung erschafft insgesamt die Welt eines Alptraums, in dem nichts eindeutig ist und doch schmerzhafte Themen packend durchgespielt werden.“
Besuchen Sie die Vorstellungen am Schauspiel Köln!
17
Okt 22
Hopium Machina Vision auf der Pariser Mondial d’Auto 2022
Für dieses wasserstoffbetriebene High-End-Fahrzeug entwickelte ich ein informationsgesteuertes Soundkonzept für die Benutzeroberfläche und eine immersive Soundinstallation für den Messestand auf der Pariser Mondial d’Auto 2022, wo die Enthüllung dieses innovativen Fahrzeugs für großes Aufsehen sorgte.
Lesen Sie mehr hier >>>
25
Jul 22
Vortrag/Workshop „Wie finden wir eine gemeinsame Sprache?“
Auf Einladung der Koordinierungsstelle Freie Kunst-Szene des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zu einem Workshop über das Thema Interdisziplinäres Arbeiten zwischen Kunst, Forschung und Wissenschaft sprach ich über meine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den verschiedensten Genres:
2
Jul 22
Der bisher prominenteste Betatester der Planeten App
Als letztes Wochenende der Dirigent Krzysztof Urbański bei den Münchner Philharmonikern zu Gast war (das erste Mal seit seinem Dirigat der in meiner App verwendeten Konzertaufnahme der “Planeten” (Gustav Holst) im Februar 2020), durfte ich ihm die Planeten App zeigen.
Was soll ich sagen. Er war tief beeindruckt und hat sich so viel Zeit genommen, dass er fast den Beginn seines darauffolgenden Konzerts verpasst hätte. Aber das Orchester fängt ja nicht ohne ihn an.
Die Intimität des Klangs aus dem Inneren des Orchesters heraus und die Möglichkeit, sich im Orchesterklang zu bewegen, waren für ihn eine ganz neue, aufregende Erfahrungen.
Auch der Intendant der Münchner Philharmoniker, Paul Müller, war bei dem Termin dabei und zeigte sich überrascht und beeindruckt, wie stark ihn das Erlebnis nach der anfänglichen Technikpanik in den Bann gezogen hat.
Für mich war die Begegnung eine sehr wichtige Bestätigung meiner These, dass man Smartphones und Kopfhörer dazu nutzen kann, wertvolle neuartige Musikerlebnisse aufzuschließen. Tatsächlich erlebt man hier ein komplettes symphonisches Werk in seinem “abendfüllenden” Bogen. Eine Weltpremiere in einer technikbegeisterten Szene, die bisher kaum über zwar interessante und neugierig machende, aber kurze Häppchen hinauskommt.
Warum schrieb ich nun oben, dass Urbański der bisher prominenteste Betatester war? Weil seit dem gestern veröffentlichten Update Die Planeten nicht nur mit deutscher Erzählung sondern auch in englischer Sprache zu erleben sind. Beide Sprachversion wurden vom großartigen Kölner Schauspieler Stefko Hanushevsky eingesprochen.
Zusätzlich zur weiteren Sprache sind noch deutlich mehr Orte hinzugekommen, in denen Die Planeten erlebt werden können, in Deutschland neben München z.B. in Berlin, Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg, Köln oder Hamburg. International findet man nun Lokalisierungen z.B. in London, Amsterdam, New York, San Francisco und viele weitere.
Schauen Sie doch auf die Karte auf der Projektwebseite, dort sind alle aktuellen Orte eingetragen. Und der Plan ist, dass noch viele hinzukommen. Geben Sie gerne bescheid, wenn Sie eine Lokalisierung in Ihrer Nähe vermissen!