Sounddesigner, Komponist, Regisseur
Tag:

Schauspiel

Mephisto

Klaus Mann umriss in seinem Roman das zeitlose Tanzen auf dem Vulkan und den Sündenfall der Glamourösen. Ein Panorama seiner Zeitgenoss*innen, der Künstler*innen und Intellektuellen, Götterkinder der Goldenen Zwanziger, die vom Rausch auch nicht lassen wollten, als bereits Hakenkreuze über Babylon wehten. Vor allem aber ist der Text Porträt eines berühmten Schauspielers: Gustaf Gründgens. Inszenierung von Thomas Jonigk am Staatstheater Kassel.

Nur ihr wisst, ob wir es geschafft haben werden!

Ausgehend von einer allgegenwärtig spürbaren Endzeitstimmung fragen Emre Akal und sein Team danach: Was kommt nach der vorstellbaren Zukunft, nach dem Zusammenbruch der liberalen Demokratie und dem alten Europa, wie wir es kannten? In einer formal abstrakten Bilderwelt lassen sie dabei die Zukunft sich an der Vergangenheit reiben – stets daran denkend: Was hinterlassen wir als Gesellschaft heute, den Menschen der Zukunft und werden sie aus unseren Fehlern gelernt haben? Was bleibt von… uns?

Gegen den Hass

»Manchmal frage ich mich, wie sie das können: so zu hassen. Wie sie sich so sicher sein können. Denn das müssen die Hassenden sein: sicher. Sonst würden sie nicht so sprechen, so verletzen, so morden. Sie müssen sich sicher sein. Ohne jeden Zweifel. Am Hass zweifelnd lässt sich nicht hassen.« Anhand von konkreten Vorfällen untersucht Emcke institutionellen Rassismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Missachtung und plädiert schließlich für eine heterogene Gesellschaft und den Humanismus.

Rosa oder Die barmherzige Erde

In diesem "Another kind of Romeo & Juliet", wie Regisseur Luk Perceval seinen Abend auch nennt, schlüpft Tobias Moretti in die Rolle des ordnungsliebenden, akribischen Bibliothekars Désiré, der aus Verdruß über sein Leben beschliesst, noch vor seinem 74. Geburtstag dement zu werden. Seine letzten Lebensjahre möchte er in Ruhe verbringen: in einem Pflegeheim. Dort sieht er Rosa wieder, die große, unerfüllte Liebe seiner Jugend, die „Julia“, die er nie vergessen konnte.

Weiter träumen

Eine Komödie von Thomas Jonigk über unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen und verpasste Chancen. Und über die Liebe, die die einzige Möglichkeit bleibt. Inszenierung von Christof Loy am Schauspielhaus Zürich.

Drei Schwestern

Für diese Inszenierung von Christiane Pohle am Thalia Theater Hamburg konzipierte ich eine Installation aus vier Kurzwellensendern, die von mehreren auf der Bühne verteilten Radios empfangen werden konnten.

Winterreise

Mit über 20 Inszenierungen zählt Elfriede Jelineks Winterreise zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterstücken der letzten Jahre. Für die Uraufführung an den Münchner Kammerspielen in 2011 in der Regie von Johan Simons übernahm ich die Tongestaltung und betreute viele Gastspiele.

Kleiner Mann, was nun?

Zentrales Element des Bühnenbilds von Annette Kurz war ein vier Meter hoher Musikschrank bestehend aus selbstspielenden Instrumenten: ein Orchestrion. Die technische Konzeption des musikalischen Innenlebens lag zusammen mit der Umsetzung in meiner Verantwortung. Die gesamte Musik dieses preisgekrönten Abends von Luk Perceval an den Münchner Kammerspielen komponierte ich für diesen live spielenden Musikautomaten.

Der Prozess

Andreas Kriegenburgs Bühnenbild (Münchner Kammerspiele) arbeitet mit zwei Ebenen: eine Wand nur wenige Meter hinter der Bühnenvorderkante schafft eine klaustrophobisch eng zugebaute Vorbühne, in die eine zunächst aufrecht gestellte Drehbühne eingebaut ist. Wenn diese herabgelassen wird, öffnet sich ein weiter Raum nach hinten. Die Inszenierung wurde komplett mikrofoniert und verstärkt, damit die Schauspieler einen nicht deklamatorischen Ton anschlagen konnten. Die Perspektiven des Bühnenbilds übersetzte ich in verschiedene Tonebenen und -perspektiven.